Die Frage ist, mit welchem Obst oder Gemüse du dich identifizieren kannst.

Ich hab mich entschieden, ich bin ein Romanesco, das ist eine Blumenkohlsorte, die in Italien im 16. Jahrhundert angebaut wurde. Der Grund warum ich ein Romanesco bin, ist, es enthält selbstähnliche Strukturen und zwar Fibonacci-Spiralen. Und da ich Mathematik studiere, finde ich das sehr schön, kann mich deswegen damit identifizieren, weil das eben einfach zeigt, dass Mathematik in der Natur vorkommt und dort Schönheit hervorbringt.

Irgend etwas, dass dich mit dem Romanesco verbindet, abgesehen von der Mathematik?

Okay, was verbindet mich mit der Selbstähnlichkeit? Es ist ja so, dass jeder Mensch, nicht nur ich, wenn man sich näher mit ihr oder mit ihm beschäftigt, neue Facetten aufweist. Und das ist ja dann wieder auch die Selbstähnlichkeit, dass man sagt „Okay, wenn ich jetzt eine Minute einen Menschen anschaue, dann weiß ich Körpergröße, Geschlecht, vielleicht Alter, aber wenn ich zehn Stunden Zeit habe um mich mit diesem Menschen zu unterhalten, dann weiß ich Kindheitsgeschichten und Vorlieben und Hobbies und Meinungen und keine Ahnung. Und wenn ich mich ein Jahr mit diesem Menschen beschäftige, dann könnt ich noch mehr Spleens und Eigenarten herausfinden und das ist ja die Selbstähnlichkeit, dass man ja so einen Detailgrad hat, der nie perfekt aufgelöst ist. Es gibt immer… du könntest immer noch tiefer und noch tiefer und noch tiefer den Menschen erkunden… (…) Der Romanesco hat eben solche Spitzen und wenn du die Spitzen genauer anschaust dann bestehen die Spitzen aus vielen kleinen Spitzen. Und wenn du dir die vielen kleinen Spitzen anschaust dann bestehen sie aus?

Vielen kleinen Spitzen.

Richtig!

 

Wie hast du den Romanesco am liebsten?

Also auf dem Speiseplan: gekocht, mit Semmelbrösel. Semmelbrösel natürlich nicht gekocht, sondern in Butter. … Und ansonsten schaut man ihn einfach nur gerne an.

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Dominik bringt in der Natur wahrlich Schönheit hervor – das selbstgebaute Tomatenhäuschen ist echt… spitze!