Mit welchem Obst oder Gemüse identifizierst du dich – und warum?
Ich identifiziere mich mit dem Apfel. Und Apfel deshalb, weil erstens esse ich jeden Tag mindestens einen, maximal zwei. (…) Sozialisiert bin ich auch mit Äpfeln. Mein Großvater hatte einen großen Garten und die verschiedensten Apfelbäume. Unter anderem auch andere Bäume, aber die Äpfelbäume haben mich fasizinert, weil er schon damals von alten und verschiedenen Sorten gesprochen hat.
Ein Superfood. Braucht man nicht (…) importieren, sondern ein Apfel… ist eigentlich ein Wunderwerk an Obst. Erstens mal schmeckt er. Die man im Supermarkt kaufen kann schmecken gar nicht. Jetzt bin ich ständig auf der Suche nach Äpfeln, die mir schmecken und finde kaum einen. Wirklich. Es ist so schwierig einen Apfel zu finden, einen natürlichen, der nicht gestylt ist, (…). Ich kenn drei, vier im Supermarkt und die schmecken nach gar nix. Sogar die Bio-Äpfel schmecken nach nichts, wenn du sie im Supermarkt kaufst. Da gibt es eine Sorte, die schmeckt mir und die krieg ich dann vielleicht zwei Monate lang, das ist (…) der Topaz. Genau. Das ist der einzige Bio-Apfel, den ich kaufen kann. Sonst kann ich keine kaufen.
Bei uns in der Nähe (…) da gibt’s ein Altersheim. Und dieses Altersheim ist schon sehr sehr alt. Und dieses Altersheim hat einen Obstgarten angelegt und in diesem Obstgarten, der ist öffentlich zugänglich. Da stehen uralte Apfelbäume und ganz seltene Sorten und jetzt ist Apfelzeit, die kann man sammeln. Das ist erlaubt. Da fahr ich mit´m Radl hin; das ist zwei Minuten von mir; und sammle jeden Tag. Jeden Tag sammle ich die Äpfel und ich hab jeden Tag einen Apfel – ich weiß die Sorten nicht einmal. Die schmecken. Der eine ist säuerlich, der andere ist leicht süßlich und es ist einfach ein Geschmack der überhaupt nicht gestylt ist.
Die sind zwar wurmig. Du brauchst ein Messer, musst sie zuerst einmal waschen, weils schmutzig sind und dann brauchst du ein Messer. Da ist immer ein Wurm drinnen, aber das kannst du ja ausschneiden (…). Aber da gibt’s Sorten, da weiß ich nicht einmal den Namen, sondern die schmecken einfach. Ja und da bin ich ganz wild drauf dann … Apfelstrudel gemacht und Mus mach ich viel, weil das sind ja Unmengen… Es sammelt kein Mensch, oder ganz ganz selten seh ich, so wie ich, dass da einer mit´m Radl hinfahrt. Ich hab meine Packtasche hinten und da füll ich sie mir ein. Und irgendwann hab ich dann natürlich auch genug, aber… ja, das ist einfach genial.
Deswegen bin ich ein Apfel. Weil der ist so aufs Wesentlichste reduziert und bringt einfach Gesundheit, glaube ich… Ist gut für den Darm …. und Vitamine – Unmengen, glaube ich … das ist das was mich am Apfel fasziniert.
… eigentlich Schuld mein Großvater, weil der hat den wunderschönen Garten gehabt. Hat nicht nur Apfelbäume gehabt, sondern auch Birnen und Zwetschgen und Sträucher, Beerenfrüchte. Also die kennt kein Kind mehr. Stachelbeeren oder irgendso was. Das war alles dort. Das war für mich ein Paradies, weil da hab ich überall dort gekostet und das meiste war säuerlich, auch die Äpfel. …. ein Wunderwerk, glaube ich.
Deshalb bin ich ein Apfel.
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Wenn Horst nicht gerade Äpfel sammelt, ist er unter Umständen in den Bergen unterwegs.